Spanien 2

Freitag, 10. 11.2018

L’Estartit – San Rafael del Rio – Peniscola – Oropesa – Calpe- Villajojosa – Fortuna

Sind immer noch in L’Estartit. Wir unternehmen Fahrradtouren in die schöne Umgebung, vorbei an Apfelplantagen, Olivenhainen, Apfelsinenbäumen (wenige), Salatbeete und ab und zu ein paar Landhäuser.

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C:\In die Sonne 2017_2018\007_L_Es_Tartit\P1050103.JPG Auf einer unserer Touren stand plötzlich ein Wildschwein neben uns. Es hatte aber wohl mehr Schiss als wir und hat sich zurückgezogen. Nevertheless, seit dieser Begegnung haben wir bei unseren Radtouren durch die vielen Naturschutzgebiete ein Messer dabei. C:\In die Sonne 2017_2018\007_L_Es_Tartit\P1050079.JPG

Montags ist Markttag in Torremolleo, einem Nachbarort.

Wir haben uns überlegt, dass es für uns als Rentner ja reicht, wenn wir jeden Tag ein Problem lösen. Das gestrige Problem war: woher bekommen wir einen Besen?  Haben wir gelöst. Das heutige: was mache ich, wenn ein Wildschwein plötzlich vor mir auftaucht?

Norbert hatte Probleme mit seinen Speichen am Fahrrad. Drei bzw. vier Speichen sind plötzlich lose. Wir wollen einen neuen Hinterreifen, das klappt aber offensichtlich nicht, da die Maße hier anders sind als bei uns. Es wurden nur die vier Speichen ersetzt, einen neuen Hinterreifen gibt es nicht. Apropos anders: auch die Gasanschlüsse sind anders, und es gelingt uns nicht, ein passendes System für unsere Gasflaschen zu finden. Also bestellen wir die Adapter in Deutschland. Per Post kann es schon mal drei Wochen dauern, bis die hier eintreffen, hören wir. Na denn…. Hätten wir uns schlau gemacht, hätten wir das alles schon in Deutschland klären können.

Das nächste größere Problem ist das Problem mit der Kamera. Wie gesagt, die Versicherung zahlt nicht, aber ohne diese Kamera geht es offensichtlich auch nicht. Also mache ich Norbert ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk: Er bekommt eine neue Kamera – und zwar nicht erst zu Weihnachten, sondern sofort, d.h. sobald es geht. Es musste natürlich genau die Kamera sein, die er vor einem Jahr in Aurich gekauft hat, und die Kamera muss auch genau aus dem Fotostudio in Aurich geliefert werden, weil man sich halt kennt. Auf eben diese warten wir nun auch schon eine Weile. Wenn die Kamera hier eingetroffen ist, werden wir weiter gen Süden fahren. Es ist doch recht kalt geworden hier, heute Morgen hatten alle eine Mütze auf. Es regnet auch schon mal und es stürmt gelegentlich. Letzten Sonntag sind wir fast abgesoffen.

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Vom nachfolgenden Sturm zudem zur Unbeweglichkeit verdammt. Wir kamen nicht vor die Tür. Nichts ging mehr.

Auch leert sich hier so langsam alles. Die Restaurants schließen, die Bars auch. Seit Tagen suche ich in den zwei Schreibwarenladen nach meinen Zeitschriften, aber sie kommen nicht an. Gestern gab es zudem wieder einen Streik der Katalanen, die um ihre Unabhängigkeit von Spanien kämpfen.

Unserer Platznachbarn wollten z. B. zurück nach Deutschland, fuhren gegen Mittag ab und standen drei Stunden später wieder bei uns vor der Tür. „Warum seid ihr wieder hier, ihr wolltet doch zurück nach Deutschland?“ „Tja, es wird gestreikt hier in Katalonien, und da waren halt die Straßen und die Autobahnen gesperrt“. Straßensperren?? Also, das finde ich grenzwertig, das geht mir zu weit.

15. 11.2017

Wir verlassen Katalonien und fahren weiter gen Süden. Für eine Nacht wollen wir bei „Spätzle Fritz“ bleiben. Das ist ein sehr beliebter Stellplatz in the middle of nowhere und wird von vielen sehr gerne als Zwischenstopp in Richtung Süden genommen. Der Platz ist riesig, umgeben von Mandarinen-plantagen,  und man kann umsonst dort stehen, sofern man das dortige Restaurant besucht.

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Die Mandarinen schmecken schon recht lecker, zu Weihnachten kommen sie dann zu uns in Deutschland auf den Teller.

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Norbert versucht sich schon mal als Erntehelfer.

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Spätzle Fritz, Planes del Reine, San Rafael Del Rio. Bei Restaurantbesuch ist der Stellplatz kostenlos, sonst 8 €, Strom extra.

16.11. – 20.11.2017.

Wir fahren weiter nach Peniscola – ein merkwürdiger Name. Als Übernachtungsplatz haben wir uns für den Campingplatz El Eden entschieden. Die Anfahrt ist schwierig, der Navi führt uns in die Irre, aber irgendwann finden wir ihn. Gleich am Eingang finden sich die wunderschönen Strelitzien.

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Wir fahren am  Strand entlang, fast alle Hotels und Restaurants sind geschlossen. Der Ort ist irgendwie leer. Später stellen wir fest, dass es durchaus noch schlimmer kommen kann.

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Am Strand von Pensicola. Zum Baden ist es leider zu kalt. Nur ganz selten finden sich ein paar Mutige, die ins Wasser gehen.

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Überall findet man Bougainvilleas, die an den weißen Häuserwänden farbenprächtige Akzente setzen.

Die Sehenswürdigkeit in Pensicola ist die Templerburg, umgeben von zahlreichen Restaurants und Souvenirläden, die sich in den engen Gassen der Altstadt angesiedelt haben.

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Die Burg der Guttempler. Der Papst Papa Luna fand im Jahre 1411 auf dieser Felseninsel Zuflucht.

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Wir sind oben angelangt und genießen die Aussicht.

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Vor uns rechts befindet sich der Fischereihafen. Es herrscht ein unheimlich geschäftiges Treiben, wir dürfen aber nicht in die Fischhallen. Wir versuchen es trotzdem und werden auf Schritt und Tritt verfolgt und immer wieder rausgeschmissen. Offensichtlich treffen sich hier nur die Großhändler und wir stören den Betrieb. Norbert ist zutiefst enttäuscht und will weg aus Peniscola.

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Da uns auf dem CP auch nicht viel geboten wird, verlassen wir El Eden nach vier Tagen und fahren weiter.

Camping El Eden De Peniscola, Avda. Papa Luna, 17,30 € incl. Strom

20.11. – 26.12. 2017

Als nächsten Ort haben wir uns Oropesa ausgesucht. Wir bleiben dort auf dem Campingplatz Didota recht lange und zwar bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag. Oropesa liegt direkt am Wasser, der Campingplatz ebenfalls. Der CP hat einiges zu bieten. So finden morgens ab 9.00 Uhr Sportveranstaltungen wie Gymnastik, Spinning, Yoga und Wassergymnastik statt. Das ist für mich schon mal ein Grund, etwas länger zu bleiben. Auch das Restaurant ist direkt gegenüber, gelegentlich gibt es dort Tanzveranstaltungen, Tapasabende etc. Hier lässt es sich außerdem gut mit dem Fahrrad fahren.

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Der Pool verlockt sehr, aber das Wasser ist viel zu kalt. Ich finde mich dort allerdings dort am Nachmittag zum Lesen ein, denn ab 15.00 Uhr haben wir auf unserem Platz keine Sonne mehr.

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Direkt hinter dem Campingplatz führt dieser Weg in den nächsten Ort.

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Hinweisschilder finden sich in Spanisch und Katalanisch. Aber egal was da steht, es kümmert keinen.

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Der Eingang zum Campingplatz.

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Der Platz selbst. Die Bäume spenden leider recht viel Schatten.

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Der naturbelassene Strand ist direkt vor der Haustür.

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Das Wetter ist immer gut, wir haben in den fünf Wochen die wir dort verbracht haben, keine einzige Wolke gesehen. Es gibt höchstens mal ein paar Schleierwolken, die sich meistens aber schnell wieder auflösen. Die Landschaft ist sehr ausgetrocknet, man spricht auch nicht mehr von einer Trockenperiode, sondern von einer Dürre. Trotzdem findet sich rundherum Ackerbau mit Pflanzen, die intensiv gewässert werden müssen wie Mandarinen- und Artischockenplantagen. Die Bauern müssen das Wasser aber nicht bezahlen, sondern der Staat trägt die Kosten. Eine von der EU finanzierte und fertiggestellte Entsalzungsanlage steht hier seit vier Jahren ungenutzt herum!

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Mandarinen und Artischocken.

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Überall finden sich so kleine selten genutzte Häuschen – hier in dem Artischockenfeld.

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Einige verfallen auch – aber auch das kümmert keinen.

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Mandelbäume in der Abendsonne – ab Ende Januar werden sie wieder blühen.

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Auf unseren Weg nach Terra Nostra fahren wir auch an diesem Verkaufsstand vorbei. Anna heißt die Besitzerin und sie lädt uns auch gleich geschäftstüchtig in ihr „Restaurant“ ein.

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Norbert ist von der genialen Dachkonstruktion höchst beeindruckt. Aufs Essen verzichten wir aber lieber und belassen es bei einem Glas Sangria.

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Diese sexy Pflanze findet sich als Hecke um den Swimmingpool. Leider konnte ich nicht den Namen herausfinden. Noch nicht einmal im botanischen Garten in Blanes!

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Einer der schönsten Fahrradwege befindet sich zwischen Oropesa und Benicassim. Es ist eine stillgelegte Bahnroute, wird als Via Verde bezeichnet und ist toll zu befahren.

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Mit herrlichen Ausblicken auf die hier noch naturbelassene Küste.

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Mit Paul und Brenda besuchen wir einen Bauernmarkt in dem Bergdorf Cabanes. Sie nehmen uns immer mal wieder mit auf Tour. Mit ihrer Hilfe erledigen wir dann auch größere Einkäufe, da sie einen PKW haben. Hier fällt mir zum ersten Mal auf, dass die Frauen fast alle riesige Einkaufstaschen auf Rädern hinter sich her schleppen. Man trifft dieses Phänomen immer wieder und überall.

Oropesa ist ein sehr stiller Ort. Dies ist sehr irritierend angesichts der unendlichen Hochhäuser die Millionen Menschen beherbergen könnten, aber sie stehen alle leer. Nachts sieht man nur ein einziges Licht in diesem Häusermeer. Mich erdrücken diese vielen Hochhäuser und diese Stille. Man kann auch mit dem Fahrrad bedenkenlos die Straßen überkreuzen, sollte wirklich mal ein Auto kommen, hört man es schon meilenweit vorher. Das passt irgendwie alles nicht zusammen.

28.12. – 31.12. 2017

Wir fahren nach Calpe. Auf dem Weg dorthin stören wir uns an den etwas schlierigen Fensterscheiben vorne im Wohnmobil. Auf die Idee, die Scheibenwischer zu benutzen kommen wir aber beide nicht. Nach 100 km fällt uns endlich ein, dass man die Scheiben doch vielleicht mit dem Scheibenwischer reinigen könnte. Ja, so ist es, wenn man seit Ewigkeiten keine Wolken und keinen Regen mehr gesehen hat. In Calpe gibt es zwei neue Campingplätze, die nur Wohnmobile aufnehmen. Der Platz ist relativ voll, aber er hat Sonne. Direkt vor dem Stellplatz wird allerdings ein Hochhaus errichtet. Noch eins – dabei gibt es doch bereits mehr als genug in diesem kleinen Ort. Das schönste am Ort ist der Berg, der abends im Sonnenschein erstrahlt.

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Möwen und Reiher warten auf Beute.

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Der Hafen ist bis auf den letzten Platz belegt.

Es gibt in Calpe eine recht nette Strandpromenade, und es ist dort – im Unterschied zu dem menschenleeren Oropesa – auch relativ viel los. Ca. 80 Prozent der Restaurants und Bars sind geöffnet.

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All diese Häuser am Berg haben ab ca. 14.00 Uhr keine Sonne mehr. Niemals können sie dort einen Sonnenuntergang sehen – also, ich hätte dort nicht gebaut und auch nichts gemietet. Es ist kurz vor Silvester, aber es gibt keine Silvester Knallerei – weder vorher – wie das bei uns in Deutschland häufig der Fall ist- noch in der Silvesternacht selbst. Es giebt diesbezüglich auch gar nichts zu kaufen in den Läden. Der Hauptgrund ist wohl die Trockenheit und die Furcht vor Bränden. Wir verbringen den Abend im Waschraum des CPs, denn es ist zu kalt um draußen zu sitzen. Die Runde ist nett und gemütlich.

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Unitursa Calpe S.L. Avda. Juan Carlos I, Alicante, 20 € pro Nacht.

02.01. – 26.01. 2018

Unser nächstes Ziel ist Villajojosa. Der Campingplatz El Torres besticht durch seine Lage am Wasser und hat auch sonst einiges zu bieten – ein morgendliches Fitnessprogramm und ein recht gutes Restaurant, z.B. Bis zum Ort Villajojosa sind es ca. 4 km. Die Strecke ist nicht sonderlich gut mit dem Fahrrad zu befahren, da der Fahrradweg direkt an der Hauptstraße verläuft, aber der Ort selbst ist sehr nett.

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Villajojosa wird auch die bunte Stadt genannt – eine Erklärung erübrigt sich hier ja sicherlich.

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Wie an allen anderen Orten auch, findet man immer wieder wild herumstehende Wohnmobile. Niemand stört sich daran, das wird sich erst ändern, wenn die Saison beginnt. Ich möchte auch gerne einmal so wild stehen – oder zumindest auf einem offiziellen Stellplatz, aber Norbert braucht nach dem Diebstahl seiner Kamera die Sicherheit eines Campingplatzes.

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Der Campingplatz El Torres, im Hintergrund den Berg, den Norbert mit der Rezeptionistin des CPs bestiegen hat. Er ist 1.400 m hoch, die Bergbesteigung hat einen ganzen Tag gedauert und Norbert konnte hinterher drei Tage lang nicht laufen. Aber er ist es angegangen!

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Wenn man genau hinsieht, erkennt man oberhalb der Wohnmobile und Wohnwagen halbe Rundbögen. In der Hochsaison werden daran dunkle Matten befestig um damit Kunstschatten herzustellen. Dieses Wort Kunstschatten höre ich hier zum ersten Mal.

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Vom Womo haben wir auch einen Blick auf diesen Steinhügel – auch Liebesturm genannt. Er ist voll behängt mit beschrifteten Steinen und den ergreifendsten Liebesschwüren. Und der Turm wächst und wächst….

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Der Strand gehört zum Campingplatz, links im Bild der Pool des CPs.

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Hier am Strand lässt es sich auch wunderbar meditieren. Diese Dame ist fast jeden Tag dort und benötigt mehrere Stunden für ihre Übungen. Wir unternehmen auch einige Fahrten ins benachbarte Benidorm – eine Hochburg der Engländer, der Rollstuhlfahren und der Hochhäuser. Dabei erstaunt uns, dass die Rollstuhlfahrer häufig in einem Doppelrollstuhl sitzen, auch einige Dreier-rollstühle haben wir gesehen. Gruppenausflug der gehbehinderten Menschen.

Camping El ‚Torres, Partida Norte el Torres, 03570 Villajojosa. Mit Acsicard 19 € pro Nacht. Allerdings ist die Auswahl der Plätze für Acsicard-Besitzer eingeschränkt.

26.01. – 31.01.2018

Wir fahren ins Landesinnere, in die Berge. In Fortuna gibt es ein Thermalbad, dem gar wundersame Eigenschaften angedichtet werden, Jungbrunnen und so… Doch zunächst lässt uns Villajojosa nicht gehen. Wir machen verschiedene Anläufe um aus der Stadt herauszukommen, aber dreimal landen wir entweder in einer Sackgasse oder in einem engen Hinterhof. Der Navi gehört eingesperrt! Unser gesunder Menschenverstand sagt uns schließlich, dass wir doch besser auf der Nationalstraße bleiben. Irgendwann wird schon die nächste Autobahnauffahrt kommen, und so ist es dann auch.

Das Wasser im Thermalbad ist angenehme 36 Grad warm, der tägliche Aufenthalt darin ist Pflicht und tut gut. Ansonsten ist es dort in den Bergen sehr einsam, der nächste Ort ist 4 km weit weg, es gibt nichts zu sehen. Norbert gefällt es dort nicht, ich finde den schönen Ausblick aus dem Womo ganz toll, genieße die Weite und die Ruhe. Wir haben keine Bilder von diesem Platz.

Hotel Fuente, De Los Banos De Fortuna S.A., Camino de la Bocamina S/N, 30620 Banos De Fortuna, 20 € pro Nacht mit Acsi-Card.

Unsere Überlegung ist, nicht weiter nach Süden bzw. Westen zu fahren, sondern ganz langsam die Rückreise anzutreten und Plätze aufzusuchen, die wir auf der Hinfahrt nicht aufgesucht haben.

Hier ist vielleicht auch Zeit für ein erstes Fazit. Was hat uns gut gefallen, was eher nicht, was ist anders als bei uns in Deutschland?

Ich fange mal mit dem Essen an.

Gut gefallen hat uns, dass es in fast allen Restaurants ein Menu del Dia – ein Tagesmenü – gibt. Ähnlich wie in Frankreich auch. Die Preise sind recht günstig zwischen 10 und 15 € für ein dreigängiges Menü inclusive einer Flasche Wein. Davon haben wir ausgiebigst Gebrauch gemacht. Gehadert haben wir allerdings mit den späten Öffnungszeiten. Wir essen abends warm, aber vor 19.00 Uhr ist da abends in der Regel nichts zu machen. Ich hätte es gerne früher. Einmal sind wir dann auch mittags essen gegangen, haben natürlich die obligatorische Flasche Wein getrunken mit dem Ergebnis, dass Norbert den restlichen Nachmittag geschlafen hat. Also haben wir das wieder gelassen.

Nett ist es auch, dass, wenn nur einer etwas bestellt, grundsätzlich immer zweimal Besteck gereicht wird, ohne dass man danach fragen muss. Es gibt viele Tapas-Restaurants, auch das gefällt uns. Trinkt man nur etwas, werden immer Tapas dazu gereicht, meistens Oliven oder Nüsse.

Die Supermärkte sind alle recht großzügig, im Unterschied zu Deutschland findet man aber regaleweise Tomaten in allen Zustandsformen, jede Menge an verschiedenen Oliven, fast immer eine riesige Fischtheke und eine große Abteilung mit tiefgefrorenem Fisch. Richtig gut schmeckenden Käse haben wir nicht gefunden – schmeckten alle irgendwie fad. Der Supermarkt in L’Estartit zeichnete sich noch durch unglaubliche Mengen an Alkohol aus. Den Wein konnte man aus 1000 Liter Fässern selbst zapfen und die stärkeren Alkoholika wurden immer auch in Gallonen (4,5 l) angeboten.

Infrastruktur/ Umwelt

Es finden sich keine Flüsse, die Wasser führen, das fällt als erstes auf. Alle Flüsse sind ausgetrocknet. Es sind sogar schon aus Versehen Häuser in einem der ausgetrockneten Flüsse gebaut worden. Diese kann man jetzt für 100 € erstehen. Aufgrund des Wassermangels erfolgt auch die Bewässerung der vorhandenen Bäume künstlich mithilfe von schwarzen Wasserschläuchen, die um die Bäume herumgeführt werden. Gelegentlich platzen diese Schläuche auch und setzen ganze Straßen unter Wasser. Fährt man mal eine Zeitlang Autobahn, stellt man fest, dass immer und überall irgendjemand herumkokelt. Ständig steigen irgendwo Rauchsäulen in den Himmel und verpesten die Luft. Zudem finden sich jede Menge illegaler Müllkippen an den Straßenrändern, und, da es kaum regnet, verrottet auch nichts. Dann fährt man also vorbei an ausrangierten Möbeln, zertretenen Glasscheiben etc. Die Fahrradwege sind zum Teil gut ausgebaut, man muss aber immer recht aufmerksam fahre, da sie teilweise abrupt enden oder auch Schlaglöcher haben. Insgesamt gibt es wenig Autoverkehr, die Straßen sind gut ausgebaut.

Wetter

Die Tagestemperatur beträgt in dem Zeitraum November bis Februar 8 – 21 Grad. Auch wenn die Sonne scheint, was ja meistens der Fall ist, ist der Wind eisig und man braucht oft Mütze und Handschuhe. Bei unserer Planung hatten wir uns vorgestellt, dass wir abends nett am Grill sitzen würden, vorzugsweise würden wir Fische grillen, die wir von einem Fischer erstanden hätten. Daraus ist in all den Monaten nichts geworden. Erstens ist es abends viel zu kalt um draußen zu sitzen, zweitens gibt es keine Fischer, die noch direkt ab Boot verkaufen.